Project Uter zieht durch Rostock

Project Uter zieht durch Rostock 150 150 DIE BEGINEN

Im Rahmen der queerfeministischen Festivalwoche 2021 wollen wir mit Workshops und Vorträgen Menschen für das Thema sexuelle und reproduktive Freiheit von Frauen* sensibilisieren. Als künstlerische Umsetzung und außergewöhnliche Anregung zur Diskussion zeigen wir in verschiedenen Stadtteilen Rostocks das Wandbild „Project Ùter“

Project Ùter (von lat. Uterus) ist eine große, grafische Erzählung über sexuelle und reproduktive Freiheit. Anlass seiner Entstehung war 2014 die Verschärfung der Gesetze zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Spanien (ähnlich wie es gerade in unserem Nachbarland Polen geschieht.) Das Wandbild setzt authentische Geschichten von Frauen*, Akademiker*innen, Ärzt*innen und Aktivist*innen zum Thema Schwangerschaftsabbruch in den Kontext der Wertevorstellungen unserer westlichen Welt und verbindet sie mit archaischen, mythischen und naturwissenschaftlichen Inhalten. Ein Wandbild, in das langsam eingetaucht werden muss.

Während der Festivalwoche gibt es hier online eine Video-Einführung von der Illustratorin Tonina Matamalas zu sehen:

Die Illustratoren Carles G.O‘D & Tonina Matamalas

Project Ùter in Rostock

Lütten Klein
das Wandbild in voller Größe (2,60 x 4 m) im Warnow Park, Rigaer Str. 5

In etwas kleinerem Format wird man es an folgenden Orten in den Fenstern finden:
Dierkow
Stadtteil- und Begegnungszentrum, Kurt-Schumacher-Ring 160
Groß Klein
Börgerhus, Gerüstbauerring 28
Toitenwinkel
Zukunftsladen am Sternplatz, Albert-Schweitzer-Str. 24
Innenstadt
Andere Buchhandlung, Wismarsche Str. 6
KTV
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Straße 21

Besucher*innen können sich ihren persönlichen Audioguide mitbringen, das eigene Smartphone und Kopfhörer, vor Ort den QR-Code abscannen und ein Einleitungsvideo der Künstlerin Tonina Matamalas zum Wandbild anschauen. Außerdem gibt es Informationsmaterialien zum Mitnehmen. Begleitend gibt es auch die ganze Woche lang online Vorträge und Workshops.


Soziale Arbeit als diverse Profession

9.3.2021, 18.00 Uhr, online
Livestream-Vortrag von René Börrnert und Verena Schulz (FHM)

Tonina Matamalas gibt eine Einführung zum Vortrag und erzählt etwas zum unteren Bildteil von Project Uter, der Unterwasser-Welt.

Wie die Úter-Collage lässt sich Soziale Arbeit als vielfältiges Konstrukt wahrnehmen, das von weitem ein ungeordnetes Bild ergibt, was bei näherer Betrachtung aber viele kleine Geschichten offenbart. Diversität ist ein Grundphänomen Sozialer Arbeit, was sich anhand der wissenschaftlichen Zugänge und subjektiven Eigenarten (bei den Sozialen als auch bei deren Gegenüber) verdeutlichen lässt. Welche Aspekte lassen sich erfassen und aktivieren – und was bleibt im Dunklen verborgen?


Zum Recht auf Abtreibung in Polen.

10.3.2021, 16.00 Uhr, online
Livestream-Vortrag Karo (@fischbrötchenforchoice)

Tonina Matamalas gibt eine Einführung zum Vortrag und erzählt etwas zu einem Bildteil von Project Uter, dem „illegalen Eileiter“.

Während andere katholische Länder wie Irland oder Argentinien Schwangerschaftsabbrüche kürzlich legalisierten, protestieren in Polen Tausende gegen ein de facto-Verbot. Seit 2016 versuchte die national-konservative PiS-Regierung bereits mehrfach eine Verschärfung des Abtreibungsverbotes zu beschließen und schaffte es gleichzeitig, den sicheren Zugang zu Abbrüchen auch durch andere Maßnahmen einzuschränken. Der Vortrag skizziert die historische Entwicklung des Abtreibungsrechtes in Polen und nimmt Bezug auf die jüngsten Proteste.


Sex & Schranken

11.3.2021, 16.00 Uhr, online
Vortrag und Gespräch von Elle Lehner (Sexualpädagogin)

Tonina Matamalas gibt eine Einführung zum Vortrag und erzählt etwas zu einem Bildteil von Project Uter, der „Lustgrotte“.

Der Vortrag hält sich nicht an Begriffsbestimmungen, Definitionen oder Theorien auf, sondern zeigt einen Einblick in die verschiedenen Bereiche sexueller Selbstbestimmung und thematisiert Realitäten. Lässt Sexismus sich mit Einschränkungen sexueller Selbstbestimmung verknüpfen? Am Ende des Vortrags wird die Möglichkeit eröffnet, Erfahrungen zu teilen, zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen.

Maximal 20 Teilnehmende.

Voranmeldung bis 11.3., 10.00 Uhr an
veranstaltungen@die-beginen-rostock.de
mit Betreff: Anmeldung Vortrag Selbstbestimmung und Grenzverletzung.


Find your voice – tell a story

12.3.2021, 17.00 – 19.00 Uhr, online (mit Pause)
Storytelling Workshop für FLINT* Personen ab 18 Jahre
Nefeli Angeloglou, Cynthia Heinrich (MA Theaterpädagoginnen)

Geschützter Raum, gleichgesinnte Personen, Zeit zum Schreiben – in diesem Workshop werden wir eigene Geschichten kreieren mit Methoden des modernen Storytellings und des biographischen Schreibens. Diese können uns mit auf die Reise nehmen zu Themen, die im Alltag nicht gern gehört werden. Unsere Geschichten stehen für all jene, die an diesem Tag nicht erzählt werden können und wir möchten damit einen solidarischen Beitrag leisten.
Der Workshop richtet sich an Frauen, Inter-, non-Binär und Transsexuelle Personen.

Maximal 12 Teilnehmende.

Voranmeldung bis 12.3., 10.00 Uhr an
veranstaltungen@die-beginen-rostock.de
mit Betreff: Anmeldung Storytelling Workshop


Hinter dem Vorhang

12.3., 20.00 Uhr, Storytelling Performance
Nefeli Angeloglou, Cynthia Heinrich (MA Theaterpädagoginnen)

Versteckt hinter dem Vorhang hat sie dem Schulunterricht gelauscht. Mädchen durften nicht zur Schule. – Von dem Iran, nach Frankreich bis Deutschland und Kenya haben Frauen immer Geschichten zu erzählen, die mit Mut, Geduld und der Suche nach einem besseren Leben tun haben. Wir wollen diese Geschichten nicht erzählen, weil sie besonders sind, sondern weil sie es eben nicht sind. Eine Reise durch die Zeit und um die Welt. Erzählt durch Geschichten von unbekannten Frauen.


Weitere tolle Veranstaltungen und Beiträge zur QUEERFEMINISTISCHEN FESTIVALWOCHE gibt es hier.

Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.